Kübra (17). Die Frage nach dem Wesen des Menschen, ob es durch seine Gedanken oder Handlungen definiert wird, kann unterschiedlich beantwortet werden und hängt von individuellen Überzeugungen sowie philosophischen Perspektiven ab. Beide Aspekte spielen eine bestimmte Rolle und ihr Zusammenspiel prägt die menschliche Identität. Gedanken sind das, was wir denken und fühlen. Sie bilden unsere Persönlichkeit und beeinflussen, wie wir die Welt sehen.
Fragen nach dem selbst und der Sinnhaftigkeit entspringen unseren Gedanken. Das, was wir tun, sind unsere Handlungen. Sie zeigen, wer wir sind, wie wir mit anderen interagieren und wie wir die Welt beeinflussen. Oftmals betrachtet man das, was jemand tut, als entscheidend für seine Identität. Gedanken können Handlungen beeinflussen, und Handlungen können Gedanken beeinflussen. Diese Wechselwirkung gestalten unsere Identität. Zum Beispiel können positive Gedanken zu guten Taten führen, welche wiederum positive Gedanken verstärken. Ethik und Moral, also das, was richtig und falsch ist, spielen ebenso eine Rolle. Sie beeinflussen, wie wir handeln. Unsere moralische Perspektive, basierend auf inneren Überzeugungen, leitet unser Handeln und prägt so unsere Identität.
Wenn jemand seine Gedanken nicht durch Handlungen ausdrücken kann, entsteht eine Lücke zwischen dem, was er denkt, und dem, was er tut. Das kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel körperliche oder mentale Herausforderungen. In solchen Fällen wird die Frage, was einen Menschen ausmacht, komplizierter. Gedanken sind wichtig, aber wenn sie nicht durch Taten gezeigt werden können, wird die wahre Identität möglicherweise nicht vollständig sichtbar. Es betont, dass die Essenz eines Menschen nicht nur durch äußere Handlungen, sondern auch durch die Art und Weise, wie er mit seinen Gedanken umgeht, definiert wird. Manchmal kann es vorkommen, dass jemand, obwohl er negative Gedanken hegt, diese durch sein Verhalten verschleiert und andere täuscht. Zum Beispiel könnten zwei langjährige Freundinnen, von denen die eine die andere eigentlich nicht mag und negativ über sie denkt, dennoch positiv miteinander interagieren. Es ist eine Art, wie Menschen ihre wahren Gefühle verbergen und trotz innerer Unstimmigkeiten ein freundliches Äußeres bewahren.
Persönlich habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, bei denen ich erst später realisierte, was die Person wirklich von mir dachte. Nachdem ich sie darauf ansprach, änderte sich ihr Verhalten sofort, und es wurde klar, dass ihre tatsächlichen Gedanken anders waren, als sie es vorgegeben hatte. Diese Erfahrung hat mich dazu gebracht, über dieses Thema nachzudenken.
Die Essenz des Menschseins liegt in der Balance von Gedanken und Handlungen. Beide formen unsere Identität. Gedanken geben die Richtung vor, Handlungen hinterlassen Spuren. Die gute Interaktion beide Aspekte ermöglicht ein sinnvolles Zusammenwirken in der Gesellschaft. Kurz gefasst: Was uns wirklich definiert, ist die Synthese von Gedanken und Handlungen.
In unserer Rubrik »GEflüster« werden ausschließlich Beiträge aus Reihen unserer wunderbaren Schülerinnen und Schüler veröffentlicht. Großer Dank geht hierbei an Nilüfer Şahin, die sich für die Koordination dieser Beiträge sowie die Schülerredaktion verantwortlich zeigt und auch die anschaulichen PDFs erstellt, die unter jedem Beitrag heruntergeladen werden können.
Auszug aus der gesetzlichen Schulordnung (BASS): Schülerzeitungen fallen nicht unter die Verantwortung der Schule, sondern gehören zum privaten Tätigkeitsbereich der Schülerinnen und Schüler. Daraus folgt, dass für Schülerzeitungen nicht der für die Schule als öffentliche Einrichtung geltende Grundsatz der Unparteilichkeit (§ 2 Absatz 8 SchulG) gilt. In Schülerzeitungen kann auch zu politischen Tagesfragen Stellung genommen und Partei ergriffen werden. Auch das für die Schule geltende Werbeverbot (§ 99 Absatz 2 SchulG) gilt nicht für Schülerzeitungen, so dass sie auch Anzeigen Außenstehender enthalten können.