»Kein Abschluss ohne Anschluss?« – dieses ambitionierte Programm des Landes NRW, kurz »KAoA« genannt, ist gesetzlich verbrieft. Trotz unzähliger Strukturen und Projekte, hoher finanzieller Mittel und vieler engagierter Menschen, die an diesem Vorhaben arbeiten steigen die Zahlen unversorgter Schülerinnen und Schüler mit und ohne Schulabschluss in unserem Bundesland besorgniserregend. Dass dies für die Zukunftsaussichten eines Landes nicht rosig ist, wird von allen Seiten der Wirtschaft, der Politik und der Schule natürlich gesehen. Doch wie kann man das verändern? Fast könnte man wie folgt beginnen…
Wir befinden uns im Jahre 2024 nach Christi Geburt. Ganz Germanien ist von einer Plage befallen… Ganz Germanien? Nein! Ein von unbeugsamen Westfalen bevölkerter Ort an der Lippe hört nicht auf, sich dieser Situation erfolgreich zu widersetzen. Auf den Mut und den Ideenreichtum einer pädagogischen Einrichtung wurde der Direktor des größten Kreises des Landes, Dominik Schad, aufmerksam und schickte seinen Lenkungskreis mit allen wichtigen Mitgliedern an diesen Ort in Waltrop.
So kamen aus allen Richtungen des Kreises Recklinghausen und von Bezirksregierung aus Münster am letzten Mittwoch viele Frauen und Männer an diesen geheimnisvollen Ort, um mit eigenen Augen zu sehen, was Jugendliche, Pädagogen, Auszubildende, Handwerker, Meister, Ingenieure, Künstler und IT-Menschen sich da ausgedacht hatten und schon seit einigen Jahr erfolgreich praktizieren.
Kein Abschluss ohne Anschluss funktioniert hier! Kein Schüler, keine Schülerin verlässt diesen Bildungs- und Erziehungsort ohne Abschluss und ohne sofortigen Anschluss. Der duale oder schulische Ausbildungsplatz, der nächste schulische Qualifizierungsschritt oder das Abitur sind für jeden Absolventen der GEsamtschule Waltrop Realität.
Der Bürgermeister dieses innovativen Ortes, Marcel Mittelbach, und die Leiterin dieser pädagogischen Einrichtung, Astrid Fuhrmann, zeigten und erklärten den Angereisten, wie und warum dies gelingt. Dabei staunte der Lenkungskreis nicht schlecht, wie das hier im Rahmen von regulärem Unterricht gelingt. Hier lernen und arbeiten Unternehmen und Schule gemeinsam miteinander im Stundenplan. Jeweils montags und mittwochs wird im Technikzentrum, im Coworking, im Innenhof, im Skikeller oder in den verschiedenen Werkstätten und Ateliers ausprobiert, entdeckt, Begeisterung geweckt oder festgestellt, dass ein anderer Weg besser geeignet ist. Alle Beteiligten sind dabei Lernende und am Ende steht ein nächster gemeinsamer Schritt, der auf einem verblüffenden Geheimnis beruht!
Wer dieses Geheimnis lüften, sich ein eigenes Bild von diesem besonderen Ort machen möchte oder sogar überlegt, seinen Nachwuchs mit diesem dort vielleicht kreierten »Zaubertrank« zu stärken, sollte am Freitag, 22. November 2024 von 16 bis 19 Uhr den Weg zur GEsamtschule nach Waltrop finden. „Es lohnt sich auf jeden Fall”, so befand es der Lenkungskreis!