
Vor 17 Jahren gehörte Max Tschirley zur ersten Gruppe von Schülern der GEsamtschule Waltrop, die bereits in der 10. Klasse den Skilehrerschein des Westfälischen Skiverbandes ablegten. Damals war das durchaus überraschend und natürlich ein Novum. Wie er heute selbst mit seinem typischen verschmitzten Lächeln sagt, war er ja nicht gerade ein stromlinienförmiger Schüler. Verantwortung übernehmen, für eine Sache brennen und andere mitreißen, das lernte Max bereits an seiner zweiten weiterführenden Schule. Im Skikeller der GEsamtschule bei Rainer Fischer entdeckte er ebenfalls sein Interesse für das Handwerkliche und konnte auf den Skifahrten im Sauerland und den österreichischen Alpen sportliches, technisches und pädagogisches Interesse miteinander verknüpfen. Zurückblickend auf diese Schulzeit war es aber auch das menschliche Miteinander, welches sich besonders einprägte, und die Verbundenheit zu seiner ehemaligen Schule halt.

Noch heute gehört Max zum Skilehrerteam der GEsamtschule und nimmt sich jedes Jahr, wenn »Ski-Fischer« im Januar oder Februar mit seinem Tross in die Alpen zieht — Urlaub, um das Skifahren jährlich bei gut 100 Schülerinnen und Schülern zu einer Passion werden zu lassen. Das ist nicht selbstverständlich und bestimmt auch nicht immer einfach zu realisieren. Max Tschirley, der unsere Schule 2010 mit einem »Q« verließ, anschließend eine Lehre als Installateur startete, fünf Jahre später bereits seinen Meisterbrief in der Tasche hatte und sein Unternehmen seit 2018 in Waltrop als »der Badspezialist« und mit 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortet, hat dafür gute Gründe: „Zuerst einmal ist es Urlaub, und ich habe immer die kreativsten Ideen, wenn ich auf Menschen aus anderen Zusammenhängen treffe. Diese Ideen setze ich nicht selten auch in meinem Betrieb um. Dazu kommt der menschliche Umgang und das Miteinander von Lehrenden und Lernenden, wenn es darum geht, etwas zu schaffen. Das lässt mich irgendwie nicht los.“

Dieses »GEmeinsam« benennt der mittlerweile 31-Jährige als eine wichtige Konstante in seinem Betrieb. Das menschliche Miteinander, Verständnis und Toleranz füreinander sowie ein gemeinsamer Zweck des Tuns sind ihm wichtig. Der Erfolg seines kontinuierlich wachsenden Unternehmens gibt ihm durchaus Recht. Dabei belässt es der gelernte Installateur nicht »nur« beim Handwerk. Seine Geschäftsidee »Klo mit Niveau« ist nur ein Beispiel für die enorme Innovationsfreude. Das gerade benutzte »nur« stellt keine Geringschätzung des Handwerkes dar. Max Tschirley ist überzeugt von seinem eingeschlagenen Weg. „Das Handwerk hat heute so viel zu bieten!“ Und er versteht es überhaupt nicht, dass so viele Eltern mit ihren Kindern dieses enorme Potenzial nicht sehen, wenn es darum geht, wie es nach der Schule weitergehen soll. „Heute kann sich ein ausgelernter Handwerker seine Arbeitsstelle, teilweise seinen Lohn und auch seinen Spezialisierungsweg aussuchen!“
Bei der Wahl seiner Mitarbeitenden setzt der vom Konzept der unserer GEsamtschule überzeugte Waltroper ebenfalls auf seine ehemalige Schule. Der Draht zu ihr glüht, wenn es um neue Auszubildende oder Mitarbeiter geht. War es anfänglich der persönliche Kontakt zu den ehemaligen Lehrern, ist es heute die kontinuierliche Mitarbeit seines Unternehmens im Technikzentrum der GEsamtschule Waltrop. Momentan arbeiten weitere vier ehemalige GEsamtschüler beim »Badspezialisten« in Waltrop. Menschliches Miteinander sowie Arbeiten auf Augenhöhe sind für diese Vier dabei keinesfalls Neuland.