Florence Nightingale

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© Nilüfer Şahin

Fe­lix (16). Stell Dir vor, Du bist eine jun­ge Frau im 19. Jahr­hun­dert, und Du bist fest da­von über­zeugt, den Men­schen zu hel­fen, die am mei­sten Hil­fe brau­chen und lei­den. Doch in ei­ner Welt, in der Frau­en kaum eine Stim­me ha­ben, wird solch eine Vi­si­on oft be­lä­chelt. So er­ging es Flo­rence Night­ingale. Sie wur­de 1820 in Flo­renz, Ita­li­en, ge­bo­ren und wuchs in ei­ner wohl­ha­ben­den Fa­mi­lie auf. Doch statt die Er­war­tun­gen der Ge­sell­schaft zu er­fül­len, ent­schied sie sich für ei­nen völ­lig an­de­ren Weg: Sie woll­te Kran­ken­schwe­ster wer­den, in ei­ner Zeit, in der der Be­ruf als Kran­ken­schwe­ster als ver­pönt und un­an­ge­mes­sen für Frau­en galt und an­ge­se­hen wur­de.

Flo­rence Night­ingale be­gann ih­ren Weg mit ei­nem fe­sten und un­er­schüt­ter­li­chen Glau­ben an die Be­deu­tung von Hy­gie­ne und Pfle­ge in der Me­di­zin. Wäh­rend des Krim­krie­ges im Jahr 1854, als bri­ti­sche Sol­da­ten un­ter ka­ta­stro­pha­len Be­din­gun­gen lei­den muss­ten, brach­te sie grund­le­gen­de Hy­gie­ne­maß­nah­men ins La­za­rett und senk­te da­durch die Sterb­lich­keits­ra­te dra­stisch. Sie setz­te sich nicht nur für die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung der Sol­da­ten ein, son­dern kämpf­te auch ge­gen die Miss­stän­de in der Kran­ken­haus­ver­sor­gung. Ihre Ar­beit hat Tau­sen­de von Le­ben ge­ret­tet und hat so­mit ei­nen Stan­dard für die mo­der­ne Kran­ken­pfle­ge ge­ge­ben.

Was an ih­rer Ge­schich­te be­son­ders be­ein­druckt, sind nicht nur Wis­sen und Kom­pe­tenz, son­dern ihre Fä­hig­keit sich ge­gen Wi­der­stän­de durch­zu­set­zen. Night­ingale war kei­ne ge­wöhn­li­che Frau in ih­rer Zeit. Sie ver­stand, ge­gen die Norm zu kämp­fen und dass wah­re Ver­än­de­rung oft nur durch un­er­müd­li­ches und star­kes En­ga­ge­ment und die Be­reit­schaft ent­ste­hen kann. Ihre Ar­beit leg­te die Grund­la­gen für die mo­der­ne Kran­ken­pfle­ge und ihre Prin­zi­pi­en über Hy­gie­ne und Sta­ti­stik sind heu­te noch von sehr ho­her Be­deu­tung in der Me­di­zin. Flo­rence Night­ingale lehrt uns, dass wah­re Füh­rung oft im Stil­len ge­schieht, dass Ver­än­de­rung durch Hin­ga­be und Wis­sen, in ih­rem Fall zur Me­di­zin kommt und dass eine ein­zi­ge Per­son, die an ihre Vi­si­on glaubt, das Le­ben vie­ler ver­än­dern kann. Ihre Ge­schich­te er­in­nert mich dar­an, dass der Dienst am Näch­sten nicht nur eine Be­ru­fung, sprich: eine Auf­ga­be ist, son­dern auch eine sehr kraft­vol­le und schö­ne Mög­lich­keit, die Welt zu ver­bes­sern.

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In un­se­rer Ru­brik »GE­flü­ster« wer­den aus­schließ­lich Bei­trä­ge aus Rei­hen un­se­rer wun­der­ba­ren Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­öf­fent­licht. Gro­ßer Dank geht hier­bei an Nilü­fer Şa­hin, die sich für die Ko­or­di­na­ti­on die­ser Bei­trä­ge so­wie die Schü­ler­re­dak­ti­on ver­ant­wort­lich zeigt und auch die an­schau­li­chen PDFs er­stellt, die un­ter je­dem Bei­trag her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen.

Aus­zug aus der ge­setz­li­chen Schul­ord­nung (BASS): Schü­ler­zei­tun­gen fal­len nicht un­ter die Ver­ant­wor­tung der Schu­le, son­dern ge­hö­ren zum pri­va­ten Tä­tig­keits­be­reich der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Dar­aus folgt, dass für Schü­ler­zei­tun­gen nicht der für die Schu­le als öf­fent­li­che Ein­rich­tung gel­ten­de Grund­satz der Un­par­tei­lich­keit (§ 2 Ab­satz 8 SchulG) gilt. In Schü­ler­zei­tun­gen kann auch zu po­li­ti­schen Ta­ges­fra­gen Stel­lung ge­nom­men und Par­tei er­grif­fen wer­den. Auch das für die Schu­le gel­ten­de Wer­be­ver­bot (§ 99 Ab­satz 2 SchulG) gilt nicht für Schü­ler­zei­tun­gen, so dass sie auch An­zei­gen Au­ßen­ste­hen­der ent­hal­ten kön­nen.